Erste Meilensteine im Projekt "Rückführung des historischen Töpferofens" erreicht

 

Als sich dem Heimatverein Leeden vor knapp drei Jahren die Gelegenheit bot, einen über 670 Jahre alten historischen Töpferofen aus dem Habichtswald zurück in seine Heimat nach Leeden zu holen, ahnte noch niemand, welche Ausmaße dieses Projekt annehmen würde. Aktuell ist der Ofen noch ausgestellt im LWL-Ziegeleimuseum in Lage/Lippe. Aufgrund der Umgestaltung des Museums brauchte er einen neuen Platz und so bot es sich an, den Ofen zurück in die Nähe seiner alten Wirkungsstätte zu bringen. Gesagt – getan. Viele kreative Ideen und Köpfe waren und sind nötig, um dieses Projekt zu stemmen. Letztendlich ist es nicht damit getan, den Ofen an eine andere Stelle zu platzieren. Er soll integriert werden in ein Gesamtkonzept mit verschiedenen Angeboten rund um die Töpfereigeschichte, die viele Jahrzehnte die Ortsgeschichte Leedens prägte. Auf dem Pötterfeld in Leeden-Loose wurde der Ton abgebaut, der dann in den Brennöfen im benachbarten Habichtswald zu Gebrauchskeramik und Kinderspielzeug verarbeitet und gebrannt wurde.

Diese Geschichte soll jetzt erlebbar gemacht werden. Daher beinhaltet das Gesamtkonzept auch eine Erlebniswerkstatt, in der später auch getöpfert werden kann sowie einen Matschplatz für Kinder. Die Anlagen und Wege rund um das Stiftshaus und die Lammers Werkstatt werden in dem Zuge saniert und neu gepflastert.

Ein großzügiges Förderprojekt mit dem „Heimatzeugnis“ des Landes Nordrhein-Westfalen macht es möglich. In einer Feierstunde Mitte Juni bekam das Vorstands- und Projektteam des Heimatvereins feierlich den Zuwendungsbescheid überreicht. Dazu war Regierungsvizepräsident Dr. Ansgar Scheipers eigens aus Münster nach Leeden gekommen. Dr. Scheipers würdigte in seiner Ansprache die Kreativität und das Zusammenspiel aller Akteure, die den Töpferofen an den ersten Ort seines Wirkens zurückholen. So eine Gelegenheit bekommt man nicht häufig. Der ebenfalls anwesende Bürgermeister Stefan Streit freute sich über die gelungene Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart, die den ganzen Ort einbeziehe und einen Lernort für Kinder und Jugendliche schaffe. Insgesamt ein Abend, der alle Beteiligten und auch viele der anwesenden Mitglieder des Vereins mit Stolz erfreut.

Das war der erste Meilenstein, den es zu erreichen galt. Seit Mitte August sind nun die Bau- und Sanierungsarbeiten rund um das Ensemble angelaufen. Die ersten Wege sind neu gepflastert, neue Leitungen und Verbindungen gelegt und die Anlagen insgesamt aufgewertet worden. Der nächste Schritt ist die Errichtung eines Ausstellungspavillons für den Töpferofen. Sobald das Gebäude steht, kann der Transport aus dem Museum in Lage nach Leeden organisiert werden. Schritt für Schritt entwickelt sich das Herzensprojekt des Heimatvereins Leeden. Dank des Zusammenspiels aller Beteiligten, wie Architekt, Bauleitung, Vorstandsteam und Bezirksregierung ist die Rückführung auf einem guten Weg.

Nicht zuletzt haben auch viele Leedener Bürger und Freunde des Heimatvereins ihren Anteil zu diesem Projekt beigetragen. Der vom Verein zu leistende Eigenanteil an der Landeszuwendung ist zum großen Teil aus einer öffentlichen Spendenaktion gestemmt worden, in der für einen bestimmten Betrag individuell mit Namen geprägte Klinkersteine erworben werden konnten. Diese Steine werden rund um das neue Ausstellungsgelände in die neue Pflasterung integriert. Ein wunderbares Zeichen für gelebte Dorfgemeinschaft. 

Ein Stück Leedener Geschichte kehrt zurück

He's coming home....- er kehrt zurück in seine Heimat: Der rund 670 Jahre alte Töpferofen aus dem Habichtswald soll aus dem LWL Museum Ziegelei Lage nach Leeden zurückkehren.

 

Eine wahre Bereicherung für unser Dorf und unser Stiftsmuseum, das nach der Rückführung um einen Ausstellungsraum und ein wunderbares Exponat reicher ist.

 

Aktuell laufen die Vorbereitungen für die Rückführung.

 

Der historische Töpoferofen entstammt einer Töpferei aus dem Leedener Habichtswald. Dort wurde etwa in den Jahren 1250 bis 1350 Gerbrauchtkeramik wie Krüge oder Becher, aber auch Figuren und andere kleine Keramiken produziert. Das erforderliche Brennmaterial und der Ton kam aus dem angrenzenden Habichtwald und dem Pötterfeld.

 

Aufgrund seiner historischen Bedeutung - der Ofen gilt als der am besten erhaltene spätmittelalterliche Töpferofen in Nordeuropa, ist diese Rückführung nach Leeden eine einmalige Gelegenheit, auch diese Geschichte - neben der Klostergeschichte - erlebbar zu machen. Es soll ein repräsentativer Ausstellungsraum an der Stiftskirche mit verschiedenen Infotafeln errichtet werden, einen Dokumentar-Film und Kursangebote rund ums Töpfern - für und und alt - geben.

 

 

 

TOPFEROFEN_IM_RHEINLAND.pdf
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