Tanzlinden

Als Tanzlinden bezeichnet man Linden in denen, an denen oder um die herum getanzt wird. Tanzlinden sind aber auch geleitete Linden, d.h. Bäume die in ihrem Wachstum beeinflusst worden sind. Die Äste des untersten Astringes werden waagerecht nach außen geleitet, so dass die Krone verbreitert wird. Mit den höher liegenden Astringen werden weitere Etagen gebildet. Je nach Größe der Etagen kann auf diesen getanzt oder musiziert werden. 

 

In Leeden gibt es zwei Tanzlinden

Auf dem Dorfplatz wurde 2005 vom Heimatverein Leeden  und der Interessengemeinschaft Leeden eine Linde gepflanzt. Diese Linde eine Anerkennung für die erfolgreiche Beteiligung am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, wird von Oliver Tiedemann als Baumfachmann zu einer Tanzlinde geleitet. Am 3. Juni 2018 wurde zum ersten Mal unter der Linde getanzt.

Am 23. Juli 2024 haben Rolf Brinkering, Hermann Kuhlage, Allister Ross und Rudolf Rogowski von der Donnerstagsgruppe des Heimatvereins Leeden an der Tanzlinde auf dem Dorfplatz eine Informationsstele aufgestellt. Die Stele von IG-Leeden und Heimatverein gestiftet, informiert die Besucher des Dorfplatzes über den Grund für die Pflanzung der Tanzlinde und Tanzlinden allgemein. An der Stele und mit Hilfe des QR-Codes erfahren die Besucher einiges über die Leedener Tanzlinden, über das Besondere an dieser Art von Linden und wo weitere Tanzlinden zu finden sind.

Die Einweihung der Stele erfolgt am Freitag, 26. Juli 2024 beim Grillabend der IG-Leeden um 18:30 Uhr.

Die zweite  über 200 Jahre alte Leedener Tanzlinde steht auf dem ehemaligen Hof Brockmann und wird  heute als Naturdenkmal vom Kreis Steinfurt betreut. Ob unter diesem imposanten Baum getanzt wurde ist nicht bekannt

Historie und Bedeutung

Eine der Ältesten betanzten Linden ist die 1686 gepflanzte Alte Limmersdorfer Tanzlinde. Seit fast 300 Jahren wird hier zur Lindenkirchweih getanzt. Das Fest gehört inzwischen zum immateriellen Kulturerbe. In Limmersdorf (Oberfranken) wird das Tanzlindenmuseum aufgebaut. Es ist auch der Ausgangspunkt für einige Tanzlindenrouten.

In der Region Oberfranken-Thüringen entlang der Strecke von Limmersdorf über Langenstadt und Peesten (alle Oberfranken) nach Effelder, Sachsenbrunn und Oberstadt (alle Thüringen) findet man die letzten sechs verbliebenen alten und authentischen Standorte mit nachhaltig gepflegten Tanzlinden.

 

 

Linden haben im gesamten Europäischen Raum eine besondere kulturhistorische Bedeutung z.B. als  Baum der Liebenden und als christliches Symbol der Baum unter dem die Wahrheit gesagt wird, der Medizinalbaum der Lindenblüten liefert oder die Linde als Gerichtslinde wo nach uraltem germanischen Brauch ein Gericht unter Gottes freiem Himmel gehalten wurde.

 

Schon immer haben die Menschen in die Natur eingegriffen um Bäume in ihrem Wachstum zu beeinflussen. Als Bonsai kleinwüchsig gemacht oder in Zierformen geschnitten, als Spalierobst getrimmt oder zu Hecken geschnitten. Die Linden zu Tanzlinden oder Stufenlinden. Aus Platanen wurden Sonnenschirme über Markt- und Parkplätzen

 

Man freut sich umso mehr, wenn man auf einen Solitärbaum trifft,  der ganz für sich wachsen durfte.

 

Quellen: Wikipedia, www.tanzlindenmuseum.de

 

Weitere Tanzlinden in Deutschland

Tanzlinde Saline Gottesgabe in Kloster Bentlage

Schenklengsfelder Linde

 

Die 760 gepflanzte Linde brach auseinander. Aus ihr wurden vier Stämme in die vier Himmelsrichtungen geleitet. 

Mit der Steinmauer entstand ein umfriedeter und geschützter Platz. Die Linde in Schenklengsfeld dienst als gerichtslinde, Tanzlinde und Treffpunkt. Alle zwei Jahre feiert man hier den "Abend unter der Linde" oder das "Lindenblütenfest". 

 

Untere Linde in Dreißigacker

 

Die Linde wurde 1650 über einem Quellengewölbe gepflanzt.

Da der untere Astring auf einem Holzgerüst liegt, gehört die Linde zu den geleiten Bäumen. An der Steinmauer und der Bank sieht man, dass ein überdachter, geschützter Platz entstehen sollte. 

Amtslinde in Kaltennordheim

 

Der als Tanzlinde geleitete Baum steht seit mehr als 500 Jahren im Schloßhof von Kaltennordheim. Bis 1865 dienst ein Holzpodium in den Astgabeln Musikern und Rednern als Plattform. 

 

 

Standorte von Tanzlinden in Deutschland